Die Deutschen kaufen also gerne mal auch hochwertigen Wein beim Discounter. 74% aller verkauften Weine in Deutschland kommen so von Aldi und Co. Der Trend geht sogar zu den höherwertigen Weinen. Und der Durchschnittspreis pro Liter ist auf sagenhafte 2,84 Euro angestiegen.
Wow, welch ein Unsinn. Die Kosten für eine 750 ml Glasflasche liegen, bei Großabnahme bei mindestens 50 Cent. Etiketten (und man braucht pro Flasche mindestens 2) kosten, auch bei Großabnahmem 6,5 Cent pro Stück. Flaschenkorken (preiwerter Pressnaturkork) kostet zwischen 6,5 und 10 Cent. Macht bereits 66,5 Cent nur für Abfüllmaterial. Dazu kommen dann noch die Kosten für die hygienische Aufbereitung von Flaschen und Kork, die Flaschanfüllmaschine, Lohnkosten in der Kellerei, im Weinberg vom Frühjahr bis zur Ernte. Selbst bei allergünstigsten Konditionen kommt man auf einen Grundpreis von ca. 1,50 Euro pro 0,75l Flasche.
Wein ist dann aber noch nicht in der Flasche. Die Kosten für die Trauben sind noch dazuzurechnen. Transportkosten, Zoll, Steuer und Mehrwertsteuer wären auch noch zu berücksichtigen. Dazu summieren sich dann noch diverse Lagerkosten (von der Kellerei über Zwischenlager bis in den Laden. Wenn der Durchschnittspreis dann bei 2,84 Euro liegt, dürfte sich irgendeine Plürre in der Flasche befinden, aber garantiert kein höherwerrtiger Wein.
Abgesehen davon sind die Marktanteile völlig unrealistisch. Allein in Deutschland gibt es eine Fülle von namhaften Weinkellereien, die wohl nie im Discounterregale landen. Kloster Eberbach sei da nur mal stellvetretend genannt - und die produzieren in guten Jahren alleine mehr als 1 Mio. Flaschen. Auch unter den namhaften französischen, spanischen und italienischen Kellereien gibt es deutlich mehr, die nie in den Discount gehen werden als das sie dort verkaufen würden.
Mit einem Literpreis von 2,84 € kann man nicht mal andeutungsweise einen Qualitätswein produzieren, geschweige denn in den Handel bringen. Billigen Tafelwein schon. Die 74% Marktanteil zweifele ich dennoch an. Nach eigener Erfahrung verkaufen, egal ob große oder kleine Kellereien, 25% einen Teil ihrer Weine an Discounter. Und in Düsseldorf sitzen die Weintester und Chefeinkäufer von Aldi. Manche Meldung sollte man vor dem Druck besser nachrecherchieren. Immerhin verrät sie uns eine Menge über die mangelnde Qualität der Weine in den Discountregalen.
Donnerstag, 20. März 2014
"Ältere Arbeitnehmer sind heiß begehrt" und "Alte geben ihr Wissen weiter"
Es sind tolle Nachrichten. Seit Jahrzehnten sind die Arbeitslosenzahlen bei den Menschen über 55 im Verhältnis deutlich höher als der Durchschnitt. Und nun plötzlich Jubel allerorten? Doch worauf beruhen diese wunderbaren Zahlen? Liegen da die echten Statistischen Angaben der Agentur für Arbeit zu Grunde? Das wird an keiner Stelle benannt. Fakt ist aber etwas anderes. Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit sprechen für sich. Die Gesamtarbeitslosenzahl bei Menschen über 55 lag im Jahr 2013 konstant deutlich über 550.000 Menschen. Ende 2013 lag sie exakt bei 550.587 Menschen. Und im Januar 2014 dann bei 619.126 Menschen im Alter über 55 Jahren, im Februar 2014 dann bei 616.457 Menschen. Ist Nordhessen jetzt eine Oase der Glückseligkeit für ältere ArbeitnehmerInnen, kehrt sich ausgerechnet hier der Trend um? Toll wäre das ja, aber auch mein persönliches Erleben spricht dagegen.
Ältere Menschen haben faktisch kaum eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine ihren Qualifikationen und ihrer Berufserfahrung angemessenen Job zu finden. Die in den beiden Berichten genannten Zahlen würde ich ja gern glauben, wenn es denn eine prüfbare Quelle gäbe. Aber ich kenne nicht mal einen Menschen der über 55 Jahre ist und nach Arbeitslosigkeit wieder eine angemessenen Beschäftigung gefunden hat.
Hier wurden offenbar längere Beschäftigungszeiten in dieser Altersgruppe schon als Anstieg der Beschäftigung gezählt. Das aber ist eine bewusste Irreführung und gegenüber den von Arbeitslosigekeit betroffene älteren Menschen auch mehr als unfair.
Ältere Menschen haben faktisch kaum eine Chance auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine ihren Qualifikationen und ihrer Berufserfahrung angemessenen Job zu finden. Die in den beiden Berichten genannten Zahlen würde ich ja gern glauben, wenn es denn eine prüfbare Quelle gäbe. Aber ich kenne nicht mal einen Menschen der über 55 Jahre ist und nach Arbeitslosigkeit wieder eine angemessenen Beschäftigung gefunden hat.
Hier wurden offenbar längere Beschäftigungszeiten in dieser Altersgruppe schon als Anstieg der Beschäftigung gezählt. Das aber ist eine bewusste Irreführung und gegenüber den von Arbeitslosigekeit betroffene älteren Menschen auch mehr als unfair.
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