Die präsentierte Planung des Neubaus für das Tapentenmuseum
in Kassel dokumentiert erneut die Fehlplanung für den Brüder-Grimm-Platz.
Auch der Museumsbau selbst weist deutliche Planungsfehler auf. Es fehlt
eine Solar- und Photovoltaik Anlage auf dem Dach. Der Vorplatz ist
praktisch eine Betonwüste, angesichts stetig steigender Temperaturen und
immer häufigeren Hitzewellen unbegreiflich.
Gleichzeitig zeigt der Entwurf, dass es keinerlei Abstimmung zwischen
den Museumsplaner*innen und denen des Grimm-Platzes gibt. Denn sonst
müsste ja die geplante runde Platzgestaltung mit dem Kiefernwald mit der
Gestaltung des Museumsvorplatz zusammenspielen.
Beide Planungen sind abgeschlossen, mit dem Museumsbau werden Fakten
geschaffen, auch die Planung für den Grimm Platz soll offensichtlich
rücksichtslos umgesetzt werden.
Die Kiefern werden es nicht überleben, von Frühjahr bis Herbst wird ein
Aufenthalt auf dem Platz wegen Hitze meist nicht möglich sein und das
Museum wird sehr viel teure Energie verschlingen, obwohl es die per
Solartechnologie selbst produzieren könnte.
Sonntag, 7. August 2022
Neubau Taptenmuseum Kassel
Kasseler Brüder-Grimm-Platz auf Roter Liste
Der Neugestaltung des Grimm Platzes fehlt die Anbindung zur ideelen Wirkung der Brüder Grimm.
Die Märchen spielen oft im (Laub-)Wald, weil dies eine Gegend ist, in der es überwiegend Laubwälder gibt. In diesem Zusammenhang dann eine Platzneugestaltung vorzunehmen, bei dem Kiefern dominieren kann nicht zur Akzeptanz führen.
Aus Klimagründen sind Kiefern eine Fehlplanung. Die brauchen einen sonnigen, feuchten, tiefgründigen und nährstoffreichen Standort. Der Grimmplatz ist Sonne pur, aber sehr trocken. Tiefgründig dürfte der Boden kaum sein. Kiefern sind Pfahlwurzler, deren Wurzeln mehrere Meter in die Tiefe reichen. Das macht sie angesichts dieses Standorts ungeeignet. Will man sie trotzdem dort pflanzen, muss berücksichtig werden, das Kiefern sehr viel Pflege (u.a. regelmäßiges mulchen) und Wasser brauchen.
Bei der Neugestaltung fehlt auch die Anbindung an Umgebungsbauten wie Landesmuseum oder Torwache. Die nötige Verkehrswende wurde nicht berücksichtigt. Der Fokus muss auf Tram und Fahrrad liegen, während der Kfz-Verkehr schon weit vor dem Tor zur Innenstadt abgeleitet werden muss.
Auf Grund des fehlenden historischen Bezugs, botanisch, klimatechnisch und von der Verkehrführung her schlicht eine Fehlplanung.