Die Diskussion über eine vegane Ausrichtung des äußerst beliebten und bundesweit bekannten Kasseler Tag der Erde bewegt sich um die falschen Kernpunkte, weil das wichtigste Auswahlkriterium für die Standbetreiber verheimlicht wird. Ich bin selbst in einem kleinen, regionalen Verein tätig. Wir beteiligen uns seit 1997 jedes Jahr am Tag der Erde. Dabei geht es an erster Stelle um Informationen über unsere Arbeit. Wir tauschen regional und ökologisch ausgerichtet (Dienst-) Leistungen mit Hilfe einer Zeitverrechnung. Um das den Besuchern ganz praktisch vorzuführen, kochen und backen unsere Mitglieder für diesen Tag leckere und (Achtung!) vegetarische Speisen und Kuchen als Fingerfood. Die können wir den Besuchern dadurch güsntig in hoher Qualität anbieten. Wir machen dies seit 1997, da hat noch kein Mensch von "vegan" und kaum einer von "vegetarisch" gesprochen. Dieses Jahr wurden wir, angeblich aus Platzmangel, nicht berücksichtig.
Warum das so ist, bleibt angesichts der Intransparenz der Standbetreiberauswahl im Dunkeln. Da wir aber in Kontakt mit vielen anderen stehen, drängt sich der Verdacht auf, dass es schlicht ums Geld geht. Standbetreiber, die einen Profistand betreiben wollen und dafür viel Geld an den Veranstalter zahlen, wurden sofort berücksichtig. Sie mussten aber keine Nachweis erbringen, ob und wie sie ein veganes bzw. vegetarisches Angebot sicherstellen. Hier geht es also nicht um gesunde Ernährung, sondern um Geld. Wenn dem nicht so ist, sollten die Veranstalter schnell die Auswahlkriterien offenlegen. Denn sonst wird aus der Bratwurtposse schnell ein Skandal, den niemand will, der aber allen schadet.
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