Montag, 24. Dezember 2012

Buon Natale e Felice Anno Nuovo!
Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Merry Christmas and a Happy New Year!
Joyeux Noël et Bonne Année!


Immerhin hat der Weihnachtsmann Eis unter den Kufen...

Samstag, 8. Dezember 2012

Alle Jahre wieder...

Zum gefühlt 10. Mal jammern die Kasseler City Kaufleute, allen voran ihr Vorsitzender, dass sich da doch so ein paar böse Filialisten und sogar ortsansässige Einzelhändler nicht an den Kosten der Weinachtsbeleuchtung beteiligen. Eine fraglos peinliche Vorstellung, denn die wirklich entscheidende Frage ist doch: warum klärt der Verein nicht vorher, wer was warum bezahlt? Warum lädt man nicht alle City Geschäfte mit Hilfe entsprechend nachvollziehbarer Vergleichsangebote zu einer Beteiligung ein? Das wäre doch wohl der korrekte und kaufmännisch normale Weg. Statt dessen wird erst mal die Beleuchtung aufgehängt und dann irgendwann einfach eine Rechnung zugeschickt. Kaufleute sollten es besser wissen. Was man nicht bestellt hat, muss man auch nicht bezahlen.

Noch schlimmer finde ich allerdings die Art und weise, wie das in die Öffentlich- keit getragen wird. Das Mittelalter ist lange vorbei und dementsprechend wurde auch der Pranger abgeschafft. Peinlich auch, dass hier eigentlich alle Ange- prangerten zu Unrecht in aller Öffentlichkeit blosgestellt werden. Da wird es dann wohl nächtes Jahr noch mehr "Verweigerer" geben. Zu Recht, finde ich. Mit einem korrekten Geschäftsgebahren wäre es nie soweit gekommen.

Finanzierung für die Bädersanierung in Kassel

Früher nannte man so eine Vorgehensweise, wenn man es denn wohlwollend sagte, "Kreative Buchführung". Das aber nur unter Freunden. Ob die Konzessionsabgabe nun juristisch als legal, Trickserei oder Betrug zu werten ist, müssen die zuständigen Gerichte beurteilen.

Warum? Zunächst trickst man das für die Kontrolle von Wasserpreisen zuständige Landeskartellamt aus, indem man die Wasserversorgung wieder durch die Stadt selber betreiben lässt. Nächster Trick: der städtische Eigenbetrieb "Kasselwasser" beauftragt die Netz + Service GmbH der Städtischen Werke AG mit der Wasserversorgung - also "landet" die wieder da, wo sie vorher vom Kartellamt kontrolliert wurde.
Die GmbH ist eine 100% Tochter der Städtischen Werke AG, die wiederum sind zu 75% im Besitz der Stadt Kassel. Und schon kann man dopppelt beim Bürger abkassieren: der zahlt jetzt nicht nur für jeden Kubikmeter Wasser, sondern er zahlt auch noch 30 Cent pro Kubikmeter als Konzessionsabgabe. Die dürfte Kasselwasser ja nicht einkassieren, aber man hat da ja eine kleine GmbH zwischengeschaltet.

Andererseits tun sich doch ganz andere Möglichkeiten auf. 3,3 Mio. Euro pro Jahr "spült" die Wasserkonzession in die Kasse der Stadt. Wasser? Da war doch noch das Sanierungsproblem der beiden Freibäder in Wilhelmshöhe und Harleshausen! Laut städtischem Gutachten soll die Sanierung ja ca. 10 Mio. Euro kosten. Das liese sich doch ganz leicht aus der Einnahme durch die Konzessionsabgabe finanzieren. Da braucht die Stadt grade mal 3 Jahre und vier Monate diese Konzessionsabgabe zweckgebunden zu erheben und wir alle hätten wunderbar sanierte Freibäder. Und da würden die meisten BürgerInnen über den "Konzessionstrick" schmunzeln und sich über zwei toll sanierte Bäder
freuen.

Wahres Martyrium oder mangelnde Wertschätzung älterer Menschen am Arbeitsmarkt

Leider sprechen die Zahlen seit langem für sich: Arbeitslose über 50 haben (fast) keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Was die von Arbeitslosigkeit Betroffenen aus der Generation 50+ erwartet, ist ein wahres Martyrium, ein Kreislauf aus Bewerbungsschreiben, Trainingsmaßnahmen und Praktika. Besonders hart ist das für Fachkräfte, die studiert und jahrelang in ihrem Job brilliert haben. Sie müssen Aufgaben annehmen, die weit unter ihren Qualifikationen liegen. Die Chancen auf eine unbefristete Einstellung bleiben trotzdem marginal.
Auch die Bundesagentur für Arbeit weiß um dieses Problem. Sie deklariert Arbeitslose zwischen 50 und 65 oft als “Die Älteren”, wohl wissend, dass die kaum noch an Unternehmen zu vermitteln sind. Keine andere Gruppe ist im Durchschnitt länger ohne festen Job. Jeder fünfte von ihnen sucht schon mehr als zwei Jahre nach einer neuen Anstellung. Erfolgreiche Maßnahmen, die die Arbeitsvermittler ergreifen, um die Generation 50 plus wieder auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren? Fehlanzeige.
Qualifizierungsmaßnahmen? Gibt es nicht. Selbst auf mehrfache Nachfrage nicht. Wenn Sie einem Unternehmer bringen, der die Einstellung unter der Vorgabe einer solchen Maßnahme zusagt, dann, ja dann, geht vielleicht was.
Einerseits sollen die Menschen bis zum siebenundsechzigsten Lebensjahr arbeiten, andererseits will sie keiner. Damit wird aber auch das Gerede der Unternehmen vom Fachkräftemangel ad absurdum geführt. Im November waren mehr als 890.000 Menschen im Alter zwischen 50 und 65 arbeitslos, davon sind über 534.000 Menschen älter als 55 Jahre. Der Großteil bringt nicht nur eine berufliche Ausbildung mit, sondern auch vielfach Zusatzqualifikationen und eine Fülle an beruflicher Erfahrung. Betrachtet man aber nur die Gruppe der Menschen im Alter zwischen 50 und 65 liegt die Arbeitslosenquote innerhalb dieser Gruppe seit Jahren konstant deutlich über 50%.
Da müssen sich ExpertInnen, Politik und Wirtschaft schon fragen lassen, warum sie nicht längst etwas dagegen unternehmen. Denn sonst bleibt die Erhöhung des Renteneintrittsalters nichts weiter als ein Trick, um in Zukunft die Rentenansprüche drastisch zu kürzen.