Freitag, 23. Juli 2021

Gummistiefelpeinlichkeiten

 Die Unwetterkatastrophe mit Überflutungen, zerstörten Häusern und Toten hat ein unglaubliches Ausmaß angenommen.
Doch da kommt zu allem Überfluss auch noch der ewige "Gummistiefel mit Anzug" Auftritt einiger Wahlkämpfer dazu. Und ja, nicht gendern ist hier Absicht, denn es sind die Herren. Es ist ok sich vor Ort ein Bild zu machen, es ist auch ein feiner Zug, wenn Politiker*innen den betroffenen Menschen echte Anteilnahme aussprechen und dafür sorgen, das schnell und unbürokratisch geholfen wird.
Aber solche Katastrophen für den Wahlkampf auszuschlachten geht einfach gar nicht. Am Freitag Abend machte Olaf Scholz den Anfang. Nach seinem Besuch in Rheinland-Pfalz zurück in seinem Urlaubsort beantwortete er zunächst sichtlich um Anteilnahme bemüht die Fragen des Reporters. Doch bei der Frage nach der eigenen bzw. der SPD Verantwortung ging es dann schief. 2 Minuten lang plapperte er Platitüden aus dem Wahlprogramm herunter statt die Frage nach der politischen Verantwortung für die Versäumnisse beim Klimaschutz der letzten Jahre zu beantworten.
Bis dahin blieb die Hoffnung, das es wenigstens beim üblichen Gummistiefel-Anzugstourismus bleiben würde. Aber dann kam Armin Laschet. Dem war wohl die Rede von Bundespräsident Steinmeier zu langweilig, die laufenden Kameras ignorierte die rheinische Frohnatur dann auch. Das beinahe schenkelklopfende eher dem Karneval angemessene Gelächter war eines Kanzelkandidaten schlicht unwürdig und verhöhnte die Opfer der Unwetterkatastrophe. Die folgende dürre Entschuldigung machte diesen peinlichen Auftritt nur noch schlimmer.
DEMORATIE IN BEWEGUNG empfiehlt: bleibt doch lieber mit eurem Tross aus Referent*innen und Sicherheitskräften daheim im Ministerium und bereitet echt schnelle und unbürokratische Hilfe vor. Das brauchen die Menschen vor Ort. Alternativ würden Gummistiefel in Kombination mit Schaufel und harter Arbeit auch helfen.

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