Freitag, 10. Februar 2012

Lebensbedrohlicher Konsum

Apple, Google, Facebook und Co. sind Ikonen des Zeitgeistes und der New Economy. Das ist aber alles nichts neues. Auch in der "Old Economy" haben ihre Vorfahren irgendwie die Welt geprägt. Mc Donalds oder Coca Cola sind nur einige berühmte Beispiele aus der Konsumindustrie. Ich würde inzwischen vielleicht eher sagen: "berüchtigte" Beispiele. Inzwischen läuft sogar in deren Heimat USA eine Kampagne, in der mit äußerst drastischen Bildern körperliche Degenerationen gezeigt werden, die der unmäßige Konsum ihrer Produkte hervorruft - von Zuckerkankheit bis Fettsucht. Die Anzeigen dazu schaltet der Gesundheitskommissar Thomas Farley (New York). So zu sehen in der New Yorker U-Bahn. Damit will Farley die Bevölkerung aufklären, weil offenbar in weiten Kreisen das Bewusstsein für die schädlichen Nebenwirkungen von zu viel Fastfood Konsum weitgehend fehlt.
Inzwischen haben nämlich die Portionen der Hackbrötchen und Limonaden in den Imbissen der neuen Welt gigantische Dimensionen angenommen. Und so wütet die Fettsucht nirgends sonst so extrem wie in den USA: mehr als 30% der Bevölkerung ist bereits krankhaft dick, davon sind mehr als 12 (!) Millionen Kinder und Jugendliche.

Was das mit der New Economy zu tun hat? Auch dort mehren sich die Zeichen, dass sie für die Konsumenten zur Gefahr werden. Datenschutz als Thema z.B. schlägt vor allem in Europa hohe Wellen. Vor allem Facebook und Google sind dabei im Visier der EU Kommission. "Meine Daten gehören mir" lautet das Motto, mit dem die Bürger wieder die Kontrolle über ihre eigenen, ganz persönlichen Daten und Informationen zurück fordern. Zumal die entsprechenden US Konzerne genau damit exorbitante Werbeeinnahmen erzielen.
Daher hat Vivien Reding (EU-Justizkommissarin) eine Verordnung vorgeschlagen, die - im letzten Augenblick - noch den gläsernen Meschen verhindern soll. Gleichzeitig weilte Sheryl Sandberg (Chief Operating Officer von Facebook) in Davos. Dort wollte sie dem Weltwirtschaftsforum verkünden, wie man mit Hilfe der sozialen Netzwerke die Wirtschaft und damit die Welt retten könnte.
Sie kündigte dort jede Menge neue Jobs und eine tiefgreifende soziale Veränderung in den Gesellschaften dieser Welt an (http://www.cnbc.com/id/46181589/Facebook_COO_IPO_Will_Produce_Jobs_World_Change)

Lange wird es wohl auch nicht mehr dauern, bis der Gigant Apple an die Reihe kommt. Noch pilgern die Kunden geradezu in seine Läden. Aber man hört immer öfter, dass Kunden verunglücken, weil sie ihrem iPod mehr Aufmerksamkeit schenken als dem Verkehr und ihrer Umwelt. Sicher wird man nicht so weit gehen, und die Nutzung der Geräte im öffentlichen Bereich verbieten und entsprechende Strafen verhängen.
Vielleicht kommt ja so was wie ein Konsumentenführerschein mit Nachschulungen im Zwei-Jahres-Rhytmus?

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