Erst der bayrische Ministerpräsident Söder, nun Bundeskanzler Merz. Mit ihren Aussagen, Menschen mit Migrationsgeschichte als Problem im Stadtbild zu bezeichnen disqualifizieren sich beide erneut als Amtsträger.
Sie zeigen damit eine völlige gesellschaftspolitische Unwissenheit. Im Jahr 2024 lebten in Deutschland laut Mikrozensus 25,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, was 30,4 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Davon waren 12,2 Millionen ausländische Staatsangehörige und 13,0 Millionen deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund.
Wie schaffen es die beiden Herren es, auch nur einen aus der Menge von 30,4% korrekt als Migranten zu identifizieren? Davon abgesehenen ist dieses Land schon seit ewigen Zeiten ein Ein- und Durchwanderungs-land. Ohne diese eingewanderten Menschen gäbe es diese Kultur, Forschung, Innovation und Wirtschaftskraft, die uns auszeichnet nicht.
Oder steckt hinter diesen Äußerungen die Vorbereitung auf eine Zusammenarbeit in einer künftigen Regierung mit der AFD? Die Brandmauer wurde von der CDU/CSU auf kommunaler Ebene bereits ungezählte Male abgerissen. Bekannte C Promis bereiten beharrlich das Abreißen der Brandmauer auf der Bundesebene vor. Jens Spahn empfahl schon im April einen "normalen" Umgang mit der AFD.
Politisch ist die aktuelle Regierung nicht in der Lage, die AFD inhaltlich zu stellen. Die offensichtliche Unfähigkeit, das gigantische Sondervermögen auch wirklich als solches in Zukunftsprojekte zu investieren zeigt u.a. das die Koalitionspartner nicht mehr als Klientel- und Lobbypolitik können. Die AFD stoppt man damit jedenfalls nicht.