Freitag, 23. Juli 2021

Nur privater Solarstrom?

Baden-Württenberg, das Technologie- und Industrieland,will bis 2040, also fünf Jahre vor dem Bund, klimaneutral sein. Die dortige Grün-Schwarze Landesregierung strebt damit national und international eine Vorbildrolle bei der Klimapolitik an.
Ab 1. Januar 2023 müssen Hausbesitzer eine Photovoltaikanlage aufs Dach bauen lassen, wenn sie den Dachstuhl sanieren. Für den Ausbau der Windkraft sollen 2% der Landesfläche reserviert werden. Dafür sollen Wissenschaft und Unternehmen technische Lösungen entwickeln die die Klimaschutzbemühungen auf nationaler Ebene voranbringen und exportierbar sind.
Wir finden das grundsätzlich gut. Gleichzeitig malt uns dieses Vorhaben eine Menge Fragezeichen auf die Stirn. Warum müssen eigentlich nur private Hausbesitzer ihre Dächer mit Photovoltaik ausrüsten? Gerade im Hochtechnologieland BW gibt es riesige Produktionshallen auf denen man problemlos entsprechend riesige Solarstromanlagen installieren könnte. Warum müssen Unternehmen und Wissenschaft im Ländle dafür erst mal technologische Lösungen entwickeln? Hat die Landesregierung die Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien verschlafen?
Noch verräterischer ist aber der Abschnitt des Gesetzes, der festlegt, dass das Bundesland bis zum Jahr 2040 „in der Bilanz treibhausneutral zu sein habe“. Das ist eine Mogelpackung, denn die Senkung der CO2-Emissionen kann mit Ausgleichsmaßnahmen verrechnet werden.
DEMOKRATIE IN BEWEGUNG findet: es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Leider werden dabei die Unternehmen ausgespart und das hohe Ziel der CO2 Reduzierung bis 2040 nur mit Hilfe von gekauften Zertifikaten erreicht. 

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